
Vom Drogerie-Wahnsinn zur bewussten Pflege
Früher schien mir jedes Badezimmer zu klein. Der Spiegelschrank war zu eng, also kam ein Waschbeckenschrank dazu, Regale an den Seiten, zusätzliche Hängeregale an der Tür. Es war, als würden sich die Produkte ganz von selbst vermehren. Dabei war ich nie ein Beauty-Junkie oder Schminkprofi – aber Werbung, Sonderangebote, Produktneuheiten und vermeintliche Must-haves schaffen es erstaunlich gut, uns immer wieder davon zu überzeugen, dass wir mehr brauchen.
Mein wöchentlicher Gang in die Drogerie war deshalb weniger eine Notwendigkeit als vielmehr eine Routine. Es war fast wie ein kleiner Ausflug: Neue Produkte entdecken, Empfehlungen folgen, Verpackungen bestaunen, irgendwas ausprobieren. Es gehörte einfach dazu – auch wenn ich eigentlich nichts wirklich brauchte. Rückblickend wirkt es fast absurd: Wie viel Zeit, Energie und Geld wir oft investieren, nur um Dinge zu kaufen, die uns versprechen, schöner, frischer oder gepflegter zu sein.
Mit der Zeit hatte ich so viele Produkte angesammelt, dass ich kaum noch den Überblick hatte. Und irgendwann kam der Moment, in dem ich mich im Badezimmer umschaute und mich fragte: Was mache ich hier eigentlich? Warum habe ich das alles?
Also begann ich, bewusst weniger zu kaufen. Zuerst verlängerte ich einfach die Abstände zwischen den Drogerie-Besuchen – zwei Wochen, dann drei, dann vier. Irgendwann war es keine Gewohnheit mehr. Und irgendwann bemerkte ich: Die Sachen gehen ja gar nicht aus. Ich hatte so viel Vorrat, dass ich monatelang nichts Neues kaufen musste.
Erkennst du dich in irgendeiner Weise wieder?
Dann stellt sich die entscheidende Frage:
Ist das wirklich Pflege – oder sind wir längst Teil eines Konsumkarussells geworden, das sich unaufhörlich dreht und uns glauben lässt, wir bräuchten ständig etwas Neues?
Ein Blick auf die Zahlen
Allein in Europa geben Menschen jährlich rund 80 Milliarden Euro für Kosmetikprodukte aus. In der Schweiz waren es laut dem Schweizerischen Drogistenverband 2023 etwa 1,8 Milliarden Franken – Tendenz steigend. Durchschnittlich besitzt ein Haushalt in der Schweiz zwischen 40 und 80 Pflege- und Kosmetikprodukte – viele davon werden kaum oder nie ganz aufgebraucht.
Doch es geht nicht nur ums Geld. Jährlich landen mehrere Tausend Tonnen Kosmetikverpackungen aus Plastik im Müll. Und weil viele Inhaltsstoffe – wie Silikone, Mikroplastik oder hormonaktive Chemikalien – auch in die Umwelt und ins Wasser gelangen, belastet dieser Konsum nicht nur unsere Haut, sondern auch unser Ökosystem.
Und dann kam die Erkenntnis…
Vielleicht erkennst du dich ein Stück weit wieder. Irgendwann kam auch bei mir der Moment, an dem ich mich fragte: Brauche ich das alles wirklich? Oder bin ich nur in einem System gefangen, das mir vorgibt, was ich brauche? Kurz vorher kam auch noch etwas anderes in mein Leben: eine Autoimmunerkrankung. Die Symptome waren da, die Diagnose irgendwann auch – doch die Frage nach dem „Warum“ blieb unbeantwortet.
Ärzt:innen zuckten mit den Schultern. „Die Ursachen sind unbekannt“, „Da gibt es keine eindeutigen Beweise.“ Das war die offizielle Antwort. Doch wie kann es sein, dass chronische Erkrankungen, besonders Autoimmunerkrankungen, weltweit zunehmen, und gleichzeitig so wenig über die möglichen Ursachen geforscht wird?
- Zwischen 2000 und 2020 hat sich die Zahl der Autoimmunerkrankungen in westlichen Ländern mehr als verdoppelt – insbesondere bei Frauen.
- Studien deuten auf Umweltfaktoren, hormonell wirksame Chemikalien, Ernährung und Stress als mögliche Auslöser hin.
- Und doch: Viele dieser Zusammenhänge werden kaum öffentlich diskutiert – weil sie unbequem sind. Weil sie tiefgreifende Fragen an unser Wirtschaftssystem, unsere Lebensweise und unsere Konsumkultur stellen.
Wissen ist Verantwortung. Nicht-Wissen ist bequem. Vielleicht ist das auch der Grund, warum wir vieles lieber ignorieren – sei es Mikroplastik im Duschgel, hormonaktive Substanzen in der Bodylotion oder das Gefühl, dass unser Körper aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Aber genau hier beginnt Veränderung: Wenn wir bereit sind, hinzusehen. Wenn wir bereit sind, zu hinterfragen.
Die Tricks der Kosmetikindustrie
Marketingstrategien: Angst, Mangel und Schönheitsideale
Die Kosmetikindustrie spielt seit Jahrzehnten mit tief verankerten psychologischen Hebeln: Angst vor dem Altern, dem „Nicht-Genügen“, dem Mangel an Attraktivität oder Pflege. Werbungen zeigen makellose Haut, perfekt geschminkte Gesichter – meist weit entfernt von der Realität. Studien zeigen, dass Frauen sich nach dem Konsum solcher Werbung oft schlechter fühlen als davor (Tiggemann & Slater, 2004, Body Image Journal).
Laut einer Untersuchung der Europäischen Kommission geben Verbraucher:innen in Europa jährlich rund 80 Milliarden Euro für Kosmetikprodukte aus – und der Großteil davon fließt nicht in medizinisch notwendige, sondern „verschönernde“ Produkte. Die WHO weist darauf hin, dass Schönheitsideale zunehmend mit psychischer Gesundheit zusammenhängen – besonders bei jungen Frauen.
Der Einsatz hormonell wirksamer und bedenklicher Inhaltsstoffe
Viele Kosmetikprodukte enthalten Inhaltsstoffe, die als endokrine Disruptoren wirken können, also das Hormonsystem beeinflussen. Dazu gehören Parabene, Phthalate und Triclosan. Eine Studie der University of California in Berkeley fand heraus, dass Mädchen, deren Mütter während der Schwangerschaft höheren Konzentrationen dieser Chemikalien ausgesetzt waren, früher in die Pubertät kamen.
Parabene werden häufig als Konservierungsmittel eingesetzt und können östrogenähnliche Wirkungen haben. Einige Parabene sind in der EU bereits verboten, dennoch sind andere Varianten weiterhin in vielen Produkten enthalten.
Darunter:
- Parabene (z. B. Methylparaben, Butylparaben): weit verbreitete Konservierungsstoffe, die östrogenartige Wirkung entfalten können. Eine Studie des Journal of Applied Toxicology fand Parabene in 18 von 20 untersuchten Brusttumoren – sehr alarmierend oder?
- Phthalate: Diese Weichmacher werden u. a. in Parfums verwendet. Laut einer Studie der University of California, Berkeley war eine erhöhte pränatale Belastung mit Phthalaten mit einem verfrühten Einsetzen der Pubertät bei Mädchen verbunden.
- Triclosan: Ein antibakterieller Stoff, früher in vielen Zahnpasten und Deos enthalten, wurde in der EU 2017 in Kosmetik verboten. Triclosan beeinflusst laut einer Studie (Yueh & Tukey, 2016) Schilddrüsenhormone und das Mikrobiom.

Mikroplastik in Kosmetik
Nahezu alle herkömmlichen Peelings, Duschgels, Shampoos und sogar Lippenstifte enthalten Mikroplastik – winzige Kunststoffpartikel, die über das Abwasser ins Meer gelangen. Dort werden sie von Meereslebewesen aufgenommen – und landen am Ende über die Nahrungskette bei uns.
Laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sind in etwa 100.000 Kosmetikprodukten auf dem europäischen Markt Mikroplastikbestandteile enthalten. Die gesundheitlichen Folgen für den Menschen werden derzeit noch erforscht. Hinweise auf mögliche Zellschäden gibt es jedoch bereits (Wright & Kelly, 2017, Environmental Science & Technology).
Historische Pflege – Einfachheit mit Wirkung
Wenn wir heute in ein durchschnittliches Badezimmer schauen, sehen wir Flaschen, Tiegel, Tuben in allen Formen und Farben. Für jeden Körperteil ein eigenes Produkt, für jede Tageszeit eine andere Pflege. Doch schauen wir ein, zwei Generationen zurück – war Pflege da nicht ganz anders? Und war sie deswegen schlechter?
Ganz im Gegenteil.
Weniger war mehr
Unsere Groß- und Urgroßeltern hatten keinen Zugang zu 20 verschiedenen Cremes. Und dennoch: ihre Haut alterte nicht schlechter, ihre Haare fielen nicht reihenweise aus, und der Körper funktionierte – oft robuster, als wir es heute kennen. Ihre Pflege bestand aus wenigen, aber hochwirksamen und natürlichen Zutaten, oft selbst gemacht oder im lokalen Tauschhandel erworben.
- Tierisches Fett war ein Grundbaustein: Schweineschmalz, Gänsefett oder Rindertalg wurden aufbewahrt und mit Heilkräutern wie Ringelblume, Beinwell oder Johanniskraut vermischt – je nach Verfügbarkeit und saisonaler Pflanze. Daraus entstanden Salben für Wunden, Hautpflege oder Erkältungsbeschwerden.
- Pflanzenöle wie Leinöl oder Hanföl, später auch Sonnenblumen- oder Olivenöl, wurden für Haut, Haare und innerlich verwendet.
- Seife wurde hausgemacht aus Holzasche (Lauge) und tierischem Fett – die sogenannte Kernseife war einfach, aber effektiv.
- Für Zahnpflege nutzte man Salz, Asche oder zerriebene Kräuter. Viele Menschen kauten auch auf Zweigen von z. B. Hasel, Minze oder Birke – ein Vorläufer der modernen Zahnbürste.
Diese Einfachheit hatte nichts mit Rückständigkeit zu tun, sondern mit Verbindung zur Natur und einem ganzheitlichen Verständnis von Gesundheit. Man wusste: Was man auf die Haut aufträgt, geht auch in den Körper. Und genau deshalb achtete man auf die Qualität der Zutaten – nicht auf das Marketingversprechen.
Die Geschichte der Gallseife
Ein spannendes Beispiel für altbewährte Hausmittel ist die Gallseife: Sie besteht aus Kernseife, vermischt mit Rindergalle, einem natürlichen Emulgator. Gallseife wurde jahrzehntelang zur Fleckentfernung und Körperpflege verwendet – ganz ohne Tenside, Duftstoffe oder Weichmacher. Bis heute gilt sie als Geheimtipp bei Hautunreinheiten und zur milden Reinigung. Und doch: Solche traditionellen Rezepte verschwinden zunehmend aus unserem Bewusstsein, verdrängt von synthetischen „Alleskönnern“, die oft mehr versprechen als sie halten.
Wissen, das fast verloren ging
Die moderne Gesellschaft hat vieles, aber sie hat auch vieles vergessen: das genaue Beobachten, das Verständnis für den Rhythmus der Natur, das Wissen um die Wirkung heimischer Pflanzen. Unsere Vorfahren wussten, wie man eine Salbe herstellt, wann eine Pflanze gesammelt wird, wie man eine Wunde behandelt – heute „googeln“ wir und kaufen eine Tube.
Und doch wächst das Interesse an genau diesem alten Wissen wieder. Vielleicht, weil viele spüren: Pflege darf wieder einfach sein. Ehrlich. Natürlich. Unkompliziert. Und vor allem: gesund.
Genau das ist es, was mich so neugierig gemacht hat: Die Dinge, die in Vergessenheit geraten, die scheinbar keinen Platz mehr haben in unserer modernen Welt, sind oft die, in denen der größte Schatz verborgen liegt. Wenn ich sehe, wie selbstverständlich wir heute Konservierungsstoffe, künstliche Düfte oder Mikroplastik akzeptieren, frage ich mich: Warum eigentlich?
Meine eigene Erfahrung hat mir gezeigt – und zeigt es mir immer wieder aufs Neue – Pflege darf natürlich sein. Sie muss keine Konservierung in Form von Gift enthalten. Unkräuter sind in Wahrheit Heilkräuter. Und nichts, was auf dieser Erde wächst, ist umsonst. Wir haben nur verlernt, es zu sehen, zu verstehen – und zu nutzen.
Vielleicht ist genau jetzt die Zeit, dieses alte Wissen wieder auszugraben. Für unsere Gesundheit. Für die Erde. Und für ein neues, bewusstes Verständnis von Schönheit und Pflege.

Was unsere Haut wirklich braucht
Meine persönliche Reise in Richtung naturbasierte Pflege begann nicht aus Neugier, sondern aus Notwendigkeit. Mit Mitte 20 bekam ich plötzlich Probleme mit meiner Haut – Unreinheiten, Irritationen, ein Spannungsgefühl, das ich so nicht kannte. Ich habe vieles ausprobiert, von mild bis medizinisch – nichts half dauerhaft. Und irgendwann dachte ich: Es muss doch ein natürliches Mittel dafür geben.
Dieser Gedanke war die Geburtsstunde meiner ersten Harz-Salbe. Ich hatte gelesen, dass Baumharz stark entzündungshemmend und wundheilend wirkt – ein uraltes Heilmittel. Ich stellte mir eine einfache Rezeptur her, aus Harz, einem guten Öl und Bienenwachs. Keine Parfumstoffe, keine Emulgatoren, keine Konservierung – nur Natur. Diese Salbe begleitet mich bis heute durch alle Lebenslagen. Und das zurecht.
Was ich damals noch nicht wusste: Ich hatte damit meine Hautbarriere wieder aufgebaut – das Fundament gesunder Haut. Und genau darum soll es in diesem Kapitel gehen: Was unsere Haut wirklich braucht – und was eben nicht.
Die Haut: Ein hochkomplexes Organ
Unsere Haut ist nicht nur „Hülle“, sondern ein lebendiges Organ – und mit ca. 1,5–2 m² auch das größte des Körpers. Sie hat viele lebenswichtige Aufgaben:
- Schutz vor Krankheitserregern, UV-Strahlen, chemischen Stoffen
- Regulation von Temperatur, Wasserhaushalt und pH-Wert
- Sinnesorgan für Berührung, Schmerz, Temperatur
- Ausscheidung von Giftstoffen und Stoffwechselprodukten
Sie besteht aus drei Schichten:
- Epidermis (Oberhaut): mit der Hornschicht und dem Säureschutzmantel
- Dermis (Lederhaut): mit Blutgefäßen, Nerven und Talgdrüsen
- Subkutis (Unterhaut): mit Fettgewebe und tieferen Blutgefäßen
Vor allem die oberste Schicht, die Hornschicht, ist entscheidend: Sie wirkt wie eine Mauer aus abgestorbenen Hautzellen und Lipiden, die Wasser drinnen und Bakterien draußen hält.
Weniger ist oft mehr – Warum die Haut ihre Ruhe braucht
Der Säureschutzmantel (mit einem natürlichen pH-Wert von ca. 4,5–5,5) und das Hautmikrobiom – also die Vielzahl nützlicher Bakterien auf unserer Haut – sind essenzielle Schutzsysteme. Sie balancieren den Feuchtigkeitshaushalt, wehren Krankheitserreger ab und stärken das Immunsystem.
Durch ständiges Reinigen, Peelen, Desinfizieren, Überpflegen und den Einsatz synthetischer Inhaltsstoffe kann dieser natürliche Schutz jedoch gestört werden – mit möglichen Folgen wie:
- Unreinheiten und Akne
- Ekzeme, Rosazea, Neurodermitis
- Allergien
- Trockenheit und frühzeitige Hautalterung
Eine aktuelle Studie der Universität Graz (2021) zeigt: Bereits das tägliche Verwenden konventioneller Seifen mit Tensiden kann den pH-Wert der Haut über mehrere Stunden destabilisieren – und damit die Barrierefunktion beeinträchtigen.
Daher gilt: Weniger ist oft mehr. Vor allem bei sensibler oder bereits gestresster Haut.
Synthetisch vs. natürlich – was tut unserer Haut wirklich gut?
Während synthetische Kosmetik oft kurzfristig ein gutes Hautgefühl liefert (z. B. durch Silikone), unterstützen natürliche Stoffe die Regeneration, Balance und Selbstheilungskraft der Haut nachhaltig.
Ein Beispiel:
Silikonöle wie Dimethicone versiegeln die Haut, sorgen für ein geschmeidiges Gefühl – aber verhindern das Atmen der Haut.
Pflanzenöle wie Jojoba-, Mandel- oder Wildrosenöl dagegen sind hautähnlich, ziehen ein, nähren und pflegen von innen heraus.
Auswirkungen auf Umwelt, Körper und Kinder
Wer Kosmetik verwendet, denkt oft zuerst an Hautgefühl, Duft und Wirkung – aber selten an das, was nicht sichtbar ist. Doch genau hier liegt das Problem: Viele konventionelle Pflegeprodukte enthalten Stoffe, die langfristig Gesundheit und Umwelt belasten – und besonders bei Kindern und Schwangeren ist Vorsicht geboten.
Hormonverändernde Substanzen & Reproduktionsprobleme
Hormonell wirksame Chemikalien (EDCs – Endocrine Disrupting Chemicals) greifen in das fein abgestimmte Hormonsystem des Körpers ein. Sie können körpereigene Hormone nachahmen, blockieren oder deren Produktion verändern – mit möglichen Folgen für Fruchtbarkeit, Entwicklung und Immunsystem.
Besonders häufig in Kosmetik:
- Parabene (z. B. Methyl-, Propylparaben) – wirken östrogenähnlich
- Phthalate (häufig in synthetischen Duftstoffen) – beeinträchtigen die Spermienqualität
- Triclosan (antibakteriell, z. B. in Zahnpasta oder Deos) – hormonaktive Wirkung bestätigt
Die WHO und das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) warnten bereits 2013 in einem gemeinsamen Bericht vor hormonellen Schadstoffen: Sie gelten als mögliche Ursache für sinkende Fruchtbarkeit, Hodenhochstand, Brust- und Hodenkrebs sowie hormonelle Entwicklungsstörungen bei Kindern.
Einige dieser Stoffe wurden zwar in der EU mittlerweile eingeschränkt oder verboten – aber längst nicht alle. Und über importierte Produkte gelangen sie weiterhin auf unsere Haut.
Mikroplastik & chemische UV-Filter: Die unsichtbare Umweltbelastung
Kosmetik ist eine der Hauptquellen für Mikroplastik in der Umwelt.
Man unterscheidet:
- Primäres Mikroplastik (direkt als Plastikpartikel zugesetzt, z. B. in Peelings, Zahnpasta)
- Sekundäres Mikroplastik (entsteht durch Abrieb von Verpackungen, Kleidung, etc.)
Laut dem Umweltbundesamt gelangen jährlich bis zu 980 Tonnen Mikroplastik aus Kosmetikprodukten allein in Deutschland in die Umwelt.
Diese Partikel landen über das Abwasser im Boden, in Flüssen und letztlich im Meer – wo sie nicht biologisch abbaubar sind und über Fische wieder in unsere Nahrungskette zurückkehren.
Auch chemische UV-Filter wie Octocrylen, Oxybenzon oder Homosalat stehen im Verdacht, Korallenriffe zu schädigen und hormonelle Effekte beim Menschen auszulösen.

Kinderhaut ist besonders empfindlich
Die Haut von Säuglingen und Kleinkindern ist dünner, durchlässiger und weniger geschützt – sowohl gegenüber UV-Strahlung als auch gegenüber Schadstoffen. Zudem ist ihr Entgiftungssystem noch nicht voll ausgereift.
Eine französische Studie (2019) konnte in Urinproben von Neugeborenen Rückstände von mehr als 20 kosmetischen Inhaltsstoffen nachweisen – darunter Parabene, synthetische Moschusverbindungen und Duftstoffe.
Gerade Produkte wie Feuchttücher, Pflegecremes, Shampoos und Sonnenschutzmittel für Babys enthalten oft Inhaltsstoffe, die kritisch zu bewerten sind – obwohl Eltern meist davon ausgehen, dass solche Produkte besonders sicher sind.
Duftstoffe: Häufig unterschätzte Allergieauslöser
Duftstoffe gehören zu den häufigsten Auslösern für Kontaktallergien.
Laut dem Informationsverbund Dermatologischer Kliniken (IVDK) reagieren jährlich etwa 4–11 % der getesteten Personen allergisch auf Duftstoffe, besonders häufig auf Eichenmoosextrakte, Cinnamal oder Citral.
Viele Duftstoffe haben zudem eine hormonelle Wirkung oder stehen im Verdacht, neurotoxisch zu wirken – vor allem synthetische Moschusverbindungen (z. B. Galaxolid, Cashmeran), die sich im Fettgewebe anreichern.
Melove als Alternative & Vision
In einer Welt, in der Kosmetik oft mehr Schein als Sein ist, steht Melove für das Gegenteil: Ehrlichkeit, Natürlichkeit und tiefe Verbundenheit. Die Produkte sind nicht einfach nur Pflegeprodukte – sie sind ein Ausdruck von Achtsamkeit, Erinnerung und Vertrauen in das, was uns die Natur längst gegeben hat.
Werte, Philosophie & Ziel von Melove
Melove ist entstanden aus der Suche nach Heilung, aus der Frustration über gesundheitliche Beschwerden, deren Ursachen niemand benennen wollte, und aus der Erkenntnis, dass wahre Pflege weit über das Äußere hinausgeht.
Melove steht für:
- Ehrliche Inhaltsstoffe – die du aussprechen, erkennen und verstehen kannst
- Handarbeit mit Herz – jedes Produkt wird mit Sorgfalt und echter Verbindung zur Pflanze hergestellt
- Achtsamkeit statt Angst – du brauchst keine bedenklichen Substanzen, um dich gepflegt, schön und gesund zu fühlen
- Ganzheitlichkeit – Körper, Geist und Seele gehören zusammen – und unsere Haut ist ein Ausdruck all dessen
Melove hat kein Ziel, das man in Zahlen messen kann. Es geht um Energieausgleich, um Vertrauen, um ein Gefühl von „Ich tue mir gut“ – und darum, dass sich Menschen wieder verbunden fühlen: mit sich selbst, mit der Erde und miteinander.
Die Verbindung alten Wissens mit moderner Achtsamkeit
Ich glaube fest daran: Vergessenes Wissen will erinnert werden.
Alte Heilpflanzen, über Generationen weitergegebenes Wissen über die Kräfte von Harz, Öl und Blüten – all das trägt in sich eine Wahrheit, die wir oft übersehen, weil sie nicht in Hochglanz-Magazinen abgedruckt ist.
Melove verbindet:
- Traditionelle Rezepte und Heilpflanzenwissen
- mit einem modernen Verständnis für Nachhaltigkeit, Minimalismus und Achtsamkeit
Diese Verbindung ist nicht altmodisch – sondern zeitgemäßer denn je.
Das Einfache wird kostbar, wenn man es wieder mit offenen Augen betrachtet.
Warum einfache Pflege so kraftvoll sein kann
Je mehr ich mich mit der Haut, ihrer Funktion und ihren Bedürfnissen beschäftigte, desto klarer wurde mir:
Weniger ist oft mehr.
Wir brauchen keine 20 Produkte. Wir brauchen:
- eine gesunde Hautbarriere
- eine intakte Verbindung zum Mikrobiom
- Pflege, die nicht stört, sondern unterstützt
Natürliche Inhaltsstoffe wie Harz, Wildrosenöl, Ringelblume oder Lavendel müssen nicht „optimiert“ werden – sie wirken, weil sie ursprünglich sind. Diese Einfachheit ist kein Verzicht – sie ist ein Geschenk.
Und ich weiß es aus eigener Erfahrung:
Die erste Harz Salbe, die ich für meine Problemhaut gemacht habe, war der Anfang einer Reise. Sie hat mir mehr geholfen als jede teure Pflege davor – und begleitet mich bis heute.
Einladung zur Reflexion & zu bewussten Entscheidungen
Wir leben in einer Zeit, in der vieles im Überfluss da ist – Produkte, Informationen, Versprechungen. Und doch fehlt oft das, was wirklich zählt: Vertrauen, Klarheit, Verbindung.
Melove ist mein persönlicher Weg, dich daran zu erinnern, dass echte Pflege nicht laut sein muss. Dass sie nicht in grellen Verpackungen kommt. Und dass sie dich nicht mit Ängsten oder Mängeln ködern muss, um dich zu erreichen.
Was ich auf diesem Weg erkannt habe
- Unsere Haut ist ein lebendiges Organ – keine leere Leinwand für Trends.
- Weniger ist oft mehr – für die Haut, die Gesundheit und das seelische Gleichgewicht.
- Viele Probleme beginnen nicht auf, sondern unter der Haut – und in unserem Lebensstil.
- Die Kosmetikindustrie lebt von Unsicherheit, nicht von Wahrhaftigkeit.
- Alte Rezepte, Heilpflanzen und Naturwissen sind keine Vergangenheit – sie sind Zukunft.
- Natürliche Pflege ist kein Kompromiss, sondern eine kraftvolle Entscheidung.

Ein Aufruf an dich
Dies ist kein Appell gegen alles – sondern ein Appell für etwas Echtes.
Für ein bisschen weniger im Bad – und ein bisschen mehr bei dir selbst.
Für weniger Kaufentscheidungen aus Impuls – und mehr Entscheidungen aus Bewusstsein.
Für das Wissen, dass du dich pflegen darfst – ohne dich selbst zu überfordern.
Was, wenn Selbstfürsorge nicht darin besteht, noch mehr zu kaufen – sondern endlich weniger zu brauchen?
Was du tun kannst – ganz konkret
- Schau auf die Inhaltsstoffe. Erkennst du sie? Würdest du sie essen wollen?
- Frag dich vor jedem Kauf: Brauche ich das wirklich – oder verspricht es mir etwas, das ich selbst gerade nicht spüre?
- Gönn deiner Haut Pausen. Vertraue ihrer Intelligenz.
- Pflege bewusst – nicht automatisch.
- Teile dein Wissen. Wenn du etwas erkannt hast, hilf anderen beim Erinnern.
Weniger Produkte. Mehr Verbindung.
Mit Melove möchte ich Räume schaffen, in denen Pflege wieder einfach, achtsam und sinnvoll wird.
In denen altes Wissen nicht vergessen, sondern lebendig gehalten wird.
Und in denen wir uns daran erinnern, dass echte Schönheit von innen kommt – und dass alles, was wir brauchen, längst da ist.
Du brauchst nicht mehr Produkte. Du brauchst mehr Bewusstsein.
Du brauchst nicht weniger Falten. Du brauchst weniger Zweifel.
Du brauchst keine Versprechen von außen. Du brauchst Vertrauen in dich.
Melove ist meine Einladung an dich, deine eigene Pflegegeschichte neu zu schreiben.
Mit Klarheit. Mit Herz. Mit Natur.
Von Herz zu Herz,
Mel
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